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Karen - Thailands bekanntestes Bergvolk

Von allen Bergvölkern, die in Thailand eine Heimat gefunden haben, sind die Karen sicherlich eine der Bekanntesten. Der Grund dafür ist sicherlich nicht zuletzt schon die schiere Größe der ethnischen Gruppe: Mit fast 300.000 Menschen stellen die Karen eines der weitverbreitesten und bevölkerungsreichsten Bergvölker der Region darf – über die Hälfte aller Bergvölker in Thailand sind Karen. Nachdem die Karen über mehrere Jahrzehnte aus heute nur noch sehr schwer nachvollziehbaren Gründen verfolgt und teilweise sogar ermordet wurden, haben sie heute ein Zuhause in der Nähe der Grenze zwischen Burma und Thailand gefunden. Bewohnen sie meist die niedrigeren Bergregionen stolpert man teilweise auch noch im Zentrum Thailands über einige Angehörige der ethnischen Gruppe.

Karen Bergvolk in ThailandTeil der Kultur der Karen ist ein animistisch geprägtes Weltbild, bei dem der Glaube an Geister und ein großer Kult um die Ahnen eine übergeordnete Rolle spielt. Tierische Opferleistungen wurden als Glücksbringer oder als Versöhnung mit den wütenden Geistern der dahingeschiedenen genutzt. Auch das Hühnerknochenorakel ist von immenser Bedeutung und wurde in vielen Streitfragen als letztes Lösungsmittel genutzt, um eine faire Entscheidung herbeizuführen. Der Blick der Karen auf die Schöpfungsgeschichte der Menschheit ist dann überraschenderweise wieder sehr nah am alten Testament: Statt einer Schlange ist es hier ein Drache, der die beiden Urmenschen zur Sünde verführt und somit für deren Vertreibung aus dem Paradies sorgt. Die Parallelen sind jedoch schon auf den ersten Blick absolut unbestreitbar.

Durch eine zeitweilig andauernde Missionierung durch Baptisten, welche größtenteils einheimischer Herkunft waren, finden sich in der Kultur der Karen auch noch weitere Spuren auf die christliche Religion – in Myanmar übrigens ein neuer Grund für die Verfolgung der ethnischen Minderheit. Die meisten Karen sind jedoch heutzutage Buddhisten, die jedoch auch ihre traditionellen Eigenheiten weiterhin pflegen.

 

Traditionen der Karen – Jahrhunderte alte Bräuche in der Moderne

Die Karen haben sich bereits früh in Ihrer Geschichte niedergelassen und sind sesshaft geworden. So hat sich zum Beispiel auch eine ganz eigene Art des Häuserbaus heraus kristallisiert: Die Häuser werden in der Regel auf Pfählen errichtet. Das wichtigste Material für den Hausbau der Karen ist und bleibt dabei der Bambus: Was bis hierhin wenig überraschend wirkt, bekommt jedoch noch einen interessanten Kniff: Die Karen legen großen Wert auf ihre Verandas. Der soziale Alltag spielt sich oft auf den überdachten Freisitzen ab, auf dem die Familienmitglieder Ihre Zeit mit Freunden bei Speisen und Getränken verbringen.

Karen BergvolkDadurch, dass die Karen bereits früh auf eine funktionierende Eigenversorgung angewiesen waren und oft in abgeschiedenen Gebieten lebten, haben sie sich über Generationen hinweg tiefschürfendes Wissen im Agrarbereich angeeignet. Die Karen gehören zu den talentiertesten Nassreisbauern des asiatischen Kontinents. Ebenfalls im Fokus steht die Holzwirtschaft, wobei die Karen sich insbesondere der Aufforstung von Teakholz verschrieben haben. Auch die Elefantenaufzucht ist eine weitere Einnahmequelle.

Ein weiteres Handwerk, welches die Karen beherrschen wie kaum eine zweite Volksgruppe, ist die Kunst der Weberei. Viele Karen, insbesondere die weiblichen Vertreter, tragen die eigens hergestellte Kleidung nur zu gerne zur Schau. Lange, weiße Hemden, gestreifte Röcke oder blau gefärbte Blusen gehören zum absoluten Standardreportoire in den Kleiderschränken der Karen. Die Kleidung spielt dabei auch eine große Rolle auf der Suche nach einem potentiellen Ehemann: Frauen, die bereits unter die Haube gekommen sind, kleiden sich in schwarz oder auch in knalligem Rot, Frauen die noch auf Ihren zukünftigen Ehepartner warten kleiden sich hingegen in Blütenweiß.

 

Die Karen in Thailand – Gastfreundschaft wird groß geschrieben

Sowohl unter der Restbevölkerung Thailands als auch unter den Besuchern des Landes genießen die Karen den Ruf besonders gastfreundlich zu sein und warmherzig auf Besucher aller Art zuzugehen. Gerne laden Karen ihre Gäste auf die hauseigene Variante ein und bieten sowohl Speis als auch Trank. Es gilt jedoch zu beachten, dass die Karen weniger mit Touristen in Kontakt kommen, als viele andere Einwohner Thailands: Unter Umständen muss man als Besucher ein bisschen weniger westlichen Komfort erwarten, der jedoch durch umso mehr traditionelle, Gastfreundschaft wieder mehr als wett gemacht wird. So können Sie auch als unbedarfter Touristen in den Genuss der Kultur der Karen kommen.

 

Lageplan der Karen

 

 

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